
An der Universität geht es ein wenig anders zu als in der Schule. Damit auch die Kleinsten zum Tag der offenen Tür Uni-Luft schnuppern können, erklären die Professoren und Wissenschaftler zwei spannende Themen aus der Naturwissenschaft und Technik. Auch die Eltern, Geschwister und Freunde können sich die Kindervorlesungen mitanhören. Durch das Programm führt das Maskottchen TU-Lino, das an diesem Tag seine lebensgroße Premiere erlebt. Los geht es 10 Uhr im Audimax (Winklerstraße / Ecke Agricolastraße) in Freiberg.
In der ersten Kindervorlesung (10 bis 10:30 Uhr) dreht sich alles um die Popcornmaschine. Die Kinder erfahren nicht nur, wie man leckeres Popcorn herstellt und was man dabei beachten muss, sondern auch, wie so eine Maschine aufgebaut ist und aus welchen Teilen sie besteht.
Anschließend stellt sich der frisch gegründete lokale VDIni Club Freiberg vor. „Hier stellen wir den Mädchen und Jungen auf unterhaltsame und spielerische Weise die Welt der Technik vor“, erklärt Kathrin Häußler, Koordinatorin des Freiberger Clubs. Zu den Partnern gehören unter anderem die terra mineralia und das Schülerlabor Science meets school. Der VDIniClub ist eine Initiative des Vereins Deutscher Ingenieure. Mit Freiberg zählt Sachsen nun insgesamt vier lokale Clubs (Chemnitz, Leipzig, Dresden). Integriert ist der Freiberger Club in das lokale Netzwerk „Kleine Forscher an der TU Bergakademie Freiberg“. Schirmherrin ist Veronika Bellmann (MdB).
Wie der Weg von einem Stück Kohle zum Legostein ist, erfahren die Kinder bei der zweiten Kindervorlesung von 10:45 bis 11:15 Uhr. In einem Vortrag zum Mitmachen und Anfassen zeigen die Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg, woher Kohle kommt, wie man daraus Strom erzeugt und was aus Kohle alles gemacht werden kann.
Wie richtige Studenten erhalten die kleinen Besucher der Junior-Uni einen Studentenausweis. Mit diesem können sie nach den Vorträgen in die Freiberger Mensa kostenlos Essen und Trinken, um gestärkt auf die Experimentiermeile zu starten. Dort erwarten die Kinder Versuchsstände des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen. In kleinen Versuchen erfahren die Jungen und Mädchen, wie man allein mit der Körpertemperatur der Hände einen kleinen Motor zur Bewegung bringen kann, was sich hinter einer sogenannten Wirbelschicht verbirgt und wie diese aufgebaut ist. Neben kleinen Belohnungen können die Kinder sogar ein echtes Diplom erwerben.
Auch der Besuch der terra mineralia ist an diesem Tag mit dem Junior-Studentenausweis kostenlos. Dort gibt es über 3.500 glänzende und glitzernde Minerale, Edelsteine und Meteoriten sowie das Experiment des Monats zum physikalischen Effekt der Polarisation zu bestaunen.
Die Freiberger Junioruni
Die erste Kinderuniversität in Deutschland fand 2002 an der Universität Tübingen statt. Schon ein Jahr später griff die TU Bergakademie Freiberg die Idee auf und lud als erste Universität in Sachsen Acht- bis Zwölfjährige zu Vorlesungen ein. Seitdem erlebten mehr als 3.000 Kinder im Audi Max spannende Vorträge und erfuhren unter anderem, wie Forscher in die Erde blicken oder sich geheime Nachrichten verschlüsseln lassen. Die Professoren der Freiberger Junioruniversität, wie die Veranstaltung seit 2004 heißt, sind auch gern gesehene Gäste in anderen Städten. So begeisterten die kindgerechten Vorträge und Mitmach-Angebote auch Kinder in Dresden, Glauchauu, Riesa und sogar in China.